Allgemeine Zeitung
Rhein Main Presse 14.April 2015
Neue Stahl-Skulptur „VITA“ ziert Rheinufer-Promenade / Schenkung an die Stadt
MAINZ - „VITA“ heißt die neueste Schönheit am Rheinufer. Gestern wurde sie, eine vier Meter hohe und 300 Kilo schwere Skulptur des Bildhauers Herbert Mehler, an die Stadt übergeben. „Die Plastik füllt in Zukunft eine bisherige Lücke der Galerie in unmittelbarer Nähe zu Emy Roeders Tripolitanerin“, freute sich Kulturdezernentin Marianne Grosse über das Geschenk von Professorin Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin der Mainzer Universität, und ihrem Mann Hans-Joachim Diener.
Dass der Name der Skulptur in großen Buchstaben geschrieben wird, ist laut Mehler nur ein „optisches Zeichen“. Wichtiger ist dem 1949 geborenen Bildhauer die Doppeldeutigkeit des Namens. So steht Vita zum einen für Leben, was die Figur, die an eine Samenkapsel oder einen „schwangeren Körper“ erinnert, offenkundig versinnbildlicht. Zum anderen werde mit dem Wort bei Kupferstichen eine auf- und abschwellende Linie bezeichnet, so Mehler. Diese Wellenbewegung, die auch für den Fluss des Lebens stehen könne, findet sich bei dem lamellenförmigen Gebilde aus Cortenstahl ebenfalls wieder. Die Plastik, die auf erdgebundene Pflanzen und zugleich den Rhein verweise, wurde extra für den Standort nahe des Holztors entworfen: „Hier ist eine Situation geschaffen, die Erde und Wasser verbindet“, betonte Mehler. Er hoffe, dass die Skulptur ein „positives Signal“ für die Domstadt setze.
„Wir haben es der Stadt Mainz gern geschenkt, weil wir uns hier sehr wohl fühlen“, begründete Dreyer die Schenkung. Die Idee, ein Werk von Mehler zu spenden, kam von ihrem Mann. Der Jurist und Kunstliebhaber störte sich am Stillstand an der Promenade. „Es musste mal wieder was her“, so Diener. Und da er von Mehler begeistert sei, fiel die Wahl auf den in Steinau geborenen Künstler.
Für die Kulturdezernentin ist die neue Attraktion ein „Riesenschritt“, denn bis 2019 soll die Kunstsammlung entlang des Rheins zwischen Zoll- und Winterhafen komplettiert werden. Die Zeit bis dahin wird VITA problemlos überstehen, zeigte sich Mehler überzeugt: „Das Ding rostet in 500 Jahren nicht.“
